Ziel des neuen pädagogischen Konzepts „21st Century Schools“ ist es, Kinder und Jugendliche besser auf eine technologie- und medienbestimmte Welt vorzubereiten. Dieses Konzept, das bereits in den USA angewandt wird, hat nicht nur Einfluss auf die Lehrinhalte, sondern auch auf die Ausgestaltung der Schulen. Das neue Schulbaukonzept soll weltweit an vielen US-Militärstandorten umgesetzt werden, so auch in Rheinland-Pfalz. Ein spannendes, anspruchsvolles und komplexes Großprojekt für die rheinland-pfälzische Bauverwaltung.
US-STREITKRÄFTE INVESTIEREN MEHR ALS 766 MIO EURO IN IHRE SCHULBAUTEN IN RHEINLAND-PFALZ | Ob Elementary School, Middle School oder High-School, das US-Militär investiert in den kommenden Jahren in Rheinland-Pfalz aktuell insgesamt mehr als 766 Millionen Euro in seine Schulen. Die Baukosten werden aus dem US-Haushalt finanziert. 13 Schulen inklusive Ergänzungsbauten, sind als Neubauten geplant. Fünf Schulen sind bereits in Betrieb, fünf Schulbauprojekte an den Standorten Kaiserslautern, Baumholder, Spangdahlem befinden sich in Ausführung, drei weitere Schulen sind in der Planungsphase, darunter eine in Baumholder. |
DAS PÄDAGOGISCHE KONZEPT BEEINFLUSST DIE ARCHITEKTUR | Keine Einheitsarchitektur mehr, sondern nachhaltige, individuell gestaltete Bauten mit viel Freiraum, die offen und als zweigeschossige Gebäude vergleichsweise flach sind, so sollen die neuen Lernorte der Kinder und Jugendlichen aussehen. Sogar die Schule selbst soll zum Lernobjekt werden, so ermöglichen sogenannte Schaufenster den Blick ins Innere der Wände. Ein großes multifunktionales Foyer („Commons“), das als Veranstaltungs-, Begegnungs- und Kommunikationszone dienen soll, bildet damit jeweils das Zentrum der Schule. Um dieses Foyer gruppieren sich die verschiedenen Lernbereiche („Neighborhoods“) als erweiterte Klassenzimmer, jeweils mit einer Unterstruktur für größere und kleinere Gruppen („Learning Studio“, „Learning Hub“, „Group Learning“, „Virtual Learning“ und „One-to-One“). Dabei wird die Trennung zwischen Klassenzimmer und Gemeinschaftsräumen aufgehoben. Außerdem sind um das Foyer Einrichtungen wie Studios für Naturwissenschaften, schöne Künste, Technik („Exploratory“) angeordnet, aber auch Verwaltungsräume und die Mensa. An der Peripherie gibt es zudem einen Bereich für Gesundheit und Fitness. |
LERNEN IM 21. JAHRHUNDERT | In den „21st Century Schools“ sollen Kinder von Anfang an lernen, wie man sich informiert, bewertet, kommuniziert und Probleme löst – und dies selbständig und vernetzt und nicht im Frontalunterricht. Kommunikation, Teamwork, Performance und selbst organisiertes Lernen stehen im Vordergrund. Die Kinder sollen historische, gesellschaftliche und globale Zusammenhänge verstehen. Elektronische Medien und Internet ersetzen Hefte und Bücher, „Coaches“ die Lehrer. Es soll geforscht statt gepaukt werden, projektbasiert und interdisziplinär. Das Team ersetzt die Klasse, das Klassenzimmer wird zur Lernplattform. In den USA gibt es bereits Beispielschulen dieser Art. |
BAUBETEILIGTE | Seitens des Amts für Bundesbau in Mainz sind zwei Mitarbeiterinnen mit dem Gesamtprojekt betraut. Auf Seite des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), der für Projektmanagement verantwortlich ist, sind in der Hochphase des Gesamtprojektes rund 50 Personen beteiligt. Die Objektplanung soll ausschließlich durch Freischaffende bearbeitet werden. |