Das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz ist von großer Bedeutung für das Land Rheinland-Pfalz. So dient es u. a. als Lehrkrankenhaus der Universität Bonn und der Universitätsmedizin Mainz, um den Ärztenachwuchs zu qualifizieren. Seit 2006 ist das Krankenhaus zudem eines von fünf notfallmedizinischen Zentren des Landes Rheinland-Pfalz. Das sind gute Gründe dafür, das älteste und größte Krankenhaus der Bundeswehr auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und zukunftsfähig zu machen.

LET`S “BEAT IT”:

NEUES OPERATIONS- UND FUNKTIONSGEBÄUDE 

In einem ersten Bauabschnitt erhält das Krankenhaus nun ein neues siebengeschossiges Operations- und Funktionsgebäude, das Herzstück der Anlage, für das Mitte September 2022 feierlich der Grundstein gelegt wurde.

Der kompakte Baukörper des Neubaus mit Seitenlängen von 112 Metern und 65 Metern besteht aus zwei unterirdischen und fünf oberirdischen Geschossen. Seine Ausrichtung orientiert sich an den Bestandsgebäuden. Die Fassade des Einfahrtsbereichs wird mit einer Herzschlag-Lichtinstallation ein zum Thema des Krankenhauses passenden Blickfang bekommen.  Die Lichtinstallation „Beat it“ ist das Ergebnis eines Siegesentwurfs des Wettbewerbsverfahrens Kunst am Bau.

In dem Bau selbst werden unter anderem 16 neue Operationssäle, die Pathologie, eine Herstellungsapotheke nach Good-Manufactoring-Practice-(GMP)-Regeln, die Radiologie mit modernsten MRT-Geräten, der Highcare-Bereich mit Zentraler Interdisziplinärer Notaufnahme (ZINA) nebst intensivmedizinischen Stationen und die Zentralsterilisation untergebracht sein. Alle Funktionsbereiche erhalten Anbindung an die bestehende Automatische Warentransportanlage (AWT). 

Um eine möglichst schnelle Schwerstverletztenversorgung zu gewährleisten, ist auf dem Gebäudedach zudem Hubschrauberlandeplatz vorgesehen.

SCHWIERIGER BAUGRUND

Aufgrund schwieriger und inhomogener Baugrundverhältnisse wurde die Gründung und Baugrubensicherung für den Neubau mit Bohrpfählen ausgeführt. 

Dabei wurden circa 490 Bohrpfähle mit einer Länge von bis zu 30 Metern im Erdreich verbaut. Aneinandergereiht würden die Pfähle eine Gesamtlänge von rund 12 Kilometern ergeben. Die Bohrpfähle der seitlichen Baugrubensicherung wurden mit circa 400 Verpressankern, deren Gesamtlänge über 15 Kilometer beträgt, rückverankert. 

Während der Herrichtung der Baugrube wurden die Auswirkungen auf die Bestandsgebäude rund um die Uhr mit einer speziellen Vermessungstechnik geprüft, um die erwarteten Setzungen im Blick zu haben. Insgesamt wurden bisher Erdmassen in der Größenordnung von circa 120.000 Kubikmetern mit rund 10.500 Sattelzugladungen abtransportiert und geschätzte 25.000 Kubikmeter neues Baumaterial angeliefert und verbaut.

BAUEN UND GLEICHZEITIG HEILENEine weitere große Herausforderung für die Projektplanung ist es, dass trotz laufender Baumaßnahmen der Krankenhausbetrieb aufrechterhalten werden muss und eine kontinuierliche Patientenversorgung sichergestellt ist. 
WAS HAT EIN MAMMUT IM KRANKENHAUS ZU SUCHEN?Es war eine echte Überraschung, als während der Bauarbeiten Stoßzahn, Knochen und Wirbel eines Wollhaarmammuts gefunden wurden. Die seltenen Fundstücke wurden aber umgehend durch die archäologische Abteilung der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz untersucht, dokumentiert und gesichert.